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Wie man mit Content Marketing die Herzen der Gamer erreichen kann

Wie man mit Content Marketing die Herzen der Gamer erreichen kann

Gastbeitrag von Stefan Dettmering, Head of PR & Marketing bei ToLL Relations

Die wechselnde Mediennutzung von „Gamern“

Content Marketing ist derzeit das bestimmende Thema bei Marketern rund um den Globus und die Gamesbranche macht hier keine Ausnahme. Das Mediennutzungsverhalten ändert sich aktuell sehr schnell. Bei der kommunikationsseitig hoch attraktiven Zielgruppe der „Gamer“, damit sind Konsumenten gemeint, die mehrmals in der Woche Computer- und Videospiele spielen, findet diese Entwicklung sogar um einiges rasanter statt. Dies liegt vor allem auch daran, dass diese Zielgruppen neuen Technologien und Kommunikationskanälen, wie aktuell etwa SnapChat, grundsätzlich sehr offen gegenüberstehen und diese ohne weiteres in ihre Alltagskommunikation übernehmen. Durch unsere vernetzte Welt sind sie es gewöhnt, aktuelle Spieletrailer auf YouTube zu betrachten, Blogs nach brandaktuellen Informationen zu durchsuchen, sich in Foren und sozialen Netzwerken mit Gleichgesinnten auszutauschen und Livestreams von anderen Spielern auf Twitch zu verfolgen. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Verantwortlichen in den Marketingabteilungen vor der großen Herausforderung stehen, immer wieder nach neuen Lösungsansätzen suchen zu müssen, um diese Zielgruppen noch gezielt zu erreichen.

Die klassischen Werbemaßnahmen sind sicherlich nicht abgemeldet, dafür sind Push-Kampagnen zum schnellen Aufbau von Awareness schlicht zu wichtig. Doch sind sehr viele Spieler von schlecht designten und obendrein noch ungünstig platzierten Bannern und Overlay-Werbeformaten genervt. Nicht umsonst bewegt sich die Ad-Block-Rate bei manchen Webseiten zum Teil gen 60 Prozent und teilweise sogar noch deutlich darüber. Hinzu kommt jedoch noch ein weiterer, weitaus schwerwiegender Faktor. Denn mittlerweile geht es nicht mehr „nur“ um das zur Verfügung stehende Geld, um sich die Spiele leisten zu können. Viel mehr kämpfen alle Firmen in der Unterhaltungsbranche um das Zeitbudget der Konsumenten. Denn dieses steht von allen möglichen Seiten stark unter Druck. Die Anzahl an digitalen Zerstreuungsmöglichkeiten ist schier unendlich. Angefangen bei erfolgreichen TV-Serien, wie Game of Thrones oder The Walking Dead, welche echte Fans – und davon gibt es eine Menge – auf keinen Fall verpassen dürfen. Und auch, wenn das Fernsehen in den letzten Jahren insbesondere bei den Jugendlichen an Attraktivität verloren hat, so liegt die durchschnittliche TV-Nutzungsdauer immer noch bei 2 Stunden am Tag. Hinzu kommen natürlich auch Großevents, wie die Fußballeuropameisterschaft oder die Olympischen Spiele.

Die wechselnde Mediennutzung von Gamern

Qualitativer Content setzt sich durch

Der größte Zeitfresser ist allerdings das Smartphone. Im Durchschnitt wird dieses geniale mobile Device durchschnittlich mehr als 2 Stunden am Tag verwendet. Bei Jugendlichen liegt der Schnitt sogar bei über 3.5 Stunden pro Tag. Damit ist mal eben ein kompletter Tag pro Woche für andere Unterhaltungsformen futsch. Die am häufigsten genutzten Funktionen stellen dabei Messenger, wie WhatApp und soziale Netzwerke dar und dort ist es allgemein sehr schwierig mit klassischen Werbebotschaften „in den Stream“ zu kommen. Da helfen auch die über 13.000 Werbebotschaften, die jeder von uns tagtäglich ausgesetzt ist nicht mehr viel. Umso wichtiger ist es, die richtigen Zielgruppen mit für sie relevanten Inhalten zu erreichen. In einer Zeit, in der Produkte und Dienstleistungen immer austauschbarer werden, kann ehrlicher und hochwertig produzierter Content den Unterschied ausmachen. Dies haben auch die Marketingabteilungen bei den Spielefirmen erkannt. Bei einer von mir selbst im Februar 2016 durchgeführten Umfrage unter 103 Marketingverantwortlichen und Kommunikationsexperten aus der Gamesbranche wird die Wichtigkeit von Content Marketing bereits sehr hoch eingeschätzt. Fast dreiviertel der Befragten steht dieser Form der Markenkommunikation positiv gegenüber. Dies ist Bemerkenswert und lässt darauf schließen, dass bereits positive Erfahrungen damit gemacht wurden. Allerdings kommt es bei den Inhalten sehr stark auf die Qualität an. Die Anforderungen seitens der User/Spieler/Konsumenten sind definitiv gestiegen. Lieblos produzierte und rein werbliche Inhalte werden von den Zielpersonen entweder nicht richtig wahrgenommen oder sie generieren mitunter sogar negative Reaktionen. Die Inhalte müssen relevant für die jeweilige Zielgruppe sein. Und sie sind vor allem dann relevant, wenn sie nützlich sind. Aber wann sind Inhalte nützlich?

3 Tipps für Game-Marketing

Grundsätzlich sollten gute Inhalte dem Konsumenten etwas bringen, ihn informieren und/oder auch unterhalten. Oder Kombinationen dieser Mehrwerte bieten. Doch welche Inhalte und Formate eignen sich besonders für Game-Marketing?

  1. Bezogen auf die Gamer könnten nützliche Inhalte beispielsweise kostenlose Lösungen von Rätseln sein.
  2. Mit interessanten Infografiken können relevante Informationen optisch ansprechend aufbereitet werden.
  3. Und nicht umsonst sind YouTuber und andere Influencer erfolgreich, weil sie ihre Gefolgschaft mit ihren Let’s Play-Videos unterhalten.

3 Tipps für Game-Marketing

 

Aus diesem Grund ist es notwendig, dass Marketingleute sich wieder mehr Gedanken um echte Mehrwerte in der Kommunikation machen. Content Marketing zwingt wieder zu mehr Qualität. Hierdurch ist es möglich, den Konsumenten auf eine smartere Art und Weise zu begegnen, indem man ihm etwas (an-)bietet. Content Marketing eignet sich außerdem sehr gut zum Aufbau von „Grundrauschen“ in den Medien und Communities, zum Hinweisen auf positive Presseartikel und zur Unterstützung der klassischen Werbemaßnahmen. Auf Seiten der Unterhaltungsindustrie herrscht sicherlich ein hoher Konkurrenzdruck. Jeden Monat erscheinen dutzende Computer- und Videospiele für nahezu alle Systeme, von PC über Konsolen bis hin zu Spielen für Smartphones. Die richtige Strategie kann die Differenzierung unterstützen, also einen Kommunikations-USP bieten. Wer es schafft, die richtigen Zielgruppen, zur richtigen Zeit, auf dem richtigen Device, mit dem richtigen Content zu erreichen, ist klar im Vorteil. Gerade bei mobilen Plattformen sind die Möglichkeiten der Werbung aufgrund der Größe des Screens und des Nutzungsverhaltens – weniger surfen, mehr kommunizieren (Facebook und WhatsApp) – limitiert. Hier zählt hochwertiger Content sogar umso mehr. Somit ist es durch planvolles, langfristiges und vor allem „ernst gemeintes“ Content Marketing möglich, die Herzen der Gamer zu erobern und so gleich mehrere Kommunikationsziele zu erreichen.